Firmengeschichte

Die Anfänge der Veeh-Harfe

Die Geschichte der Veeh-Harfe beginnt in Gülchsheim mit Andreas Veeh, dem Sohn von Inge und Hermann Veeh auf dem dortigen Bauernhof. Immer schon wurde dort Hausmusik gemacht. Geige, Cello und Harmonium hatten ihren festen Platz im Familienalltag, besonders natürlich in den Herbst- und Wintermonaten, wenn die Arbeit es zuließ. So entdeckte der Vater bald das musikalische Interesse seines Sohnes, der mit Trisomie 21 auf die Welt gekommen war.

Es ist eine anrührende Geschichte, wie Hermann Veeh begann, nach einem Instrument zu suchen, das Andreas spielen konnte. Angeregt von den Möglichkeiten der Notenschreibung für die historische Akkordzither, begann er schließlich ein eigenes Instrument für Andreas zu entwickeln, das durch Saitenabstand und Notengröße auf die Bedürfnisse seines Sohnes zugeschnitten war.

Viele Jahre dauerte es. Unermüdlich arbeitete und experimentierte Hermann Veeh seit 1987 an vielen Prototypen. Andreas testete die Instrumente immer wieder, bis endlich 1992 der Durchbruch gelang. Form und Klang und Spielbarkeit waren so, wie Hermann Veeh es sich vorgestellt hatte. Die Veeh-Harfe war geboren.

Wenn Sie mehr über die Geschichte mit Andreas und die Wirkungsgeschichte der Veeh-Harfe erfahren möchten, das Buch „Silberblick” weiß alles zu berichten. Es erschien 2012 zum 25-jährigen Jubiläum der Veeh-Harfe.
Eindrucksvoll erzählt Hermann Veeh 2019 in dem Filmbeitrag von TV Mainfranken über die Beweggründe, die ihn zur Entwicklung seiner Harfe geführt haben.

Die Entwicklung der Veeh-Harfe

1987 Beginn des Instrumentenbaus in der Garage des Bauernhofes. Zugleich Entwicklung der dazugehörigen Notenschreibweise und Musizieren mit Sohn Andreas.

1988 Erste Gebrauchsmusteranmeldung durch Hermann Veeh.
Zusammenarbeit mit der Universität Bamberg und wegen der Nachfrage nach Instrumenten Zusammenarbeit mit Werkstätten für Behinderte der Rummelsberger Anstalten „Auhof“ und der Lebenshilfe Bamberg. Dort wurden jeweils Instrumente der ersten Generation ab 1990 gebaut.
Gleichzeitig ging die Entwicklung weiter. Hermann Veeh baute selbst Instrumente, verbesserte Form, Handhabung und Klang.

1990 Antrag Hermann Veehs auf Eintragung in die Handwerksrolle.
Nach Ablegung einer theoretischen Prüfung erfolgte 1991 die Eintragung in die Handwerksrolle für das Zupfinstrumentenmacherhandwerk beschränkt auf „Veeh-Harfen“ und Erwerb der Handwerkerkarte. Einrichtung einer Werkstatt im Dachboden des Wohnhauses.

1991 Firmengründung „Instrumentenbau Hermann Veeh“.
Die typische geschwungene Form der Veeh-Harfe entsteht. Erste Geschmacksmusteranmeldung.

1992 Erster öffentlicher Auftritt mit Mitgliedern des heutigen Ensembles Arpeggio als Bewährungsprobe für die Instrumente. In den Jahren 1992/1993 kristallisieren sich die bis heute gültigen Formen und Modelle heraus.

1993 Beginn der Durchführung von Workshops zum Bekanntmachen der Instrumente. Kurse zum Fertigbau der Harfen sowie Einführung in das Erstellen von Notenblättern und gemeinsames Musizieren. Dabei Unterstützung nach Kräften durch alle Familienmitglieder.

1994 Es findet das erste Hofkonzert in der Scheune des Gülchsheimer Bauernhofes statt, um der Veeh-Harfe und ihren Spielern eine Bühne zu geben.

1997 Hermann Veeh baut in diesem Jahr 365 Instrumente als Ein-Mann-Unternehmen und exportiert bereits Instrumente in die Schweiz. Nach Umbauten Umzug der Werkstatt in den ehemaligen Stall. Tochter Johanna Veeh-Krauß entwickelt eine Software zum Umschreiben der Noten. Die ersten Notenmappen werden gedruckt.

1998 „Veeh-Harfe“ und das Logo werden national und international als Marke eingetragen. Lizenzverträge werden geschlossen mit der Lebenshilfewerkstätte Bamberg, Wanda Miescher und Ulrich Bucher (bis 2008) aus der Schweiz und 1999 mit der Herzogsägmühle (bis 2012), einer Einrichtung der Inneren Mission München.

1999 Letztes volles Geschäftsjahr der Einzelfirma Hermann Veeh. Alle wichtigen Grundlagen für ein kleines Familienunternehmen sind gelegt.

2000 Hermann Veeh wird 65 Jahre alt. Weiterführung der Firma durch Tochter Johanna Veeh-Krauß als Einzelfirma. Erwerb der Handwerkerkarte durch Johanna Veeh-Krauß und Eintragung in die Handwerksrolle. Hermann Veeh arbeitet weiter als Angestellter in der Firma.

2002 Der erste Mitarbeiter außerhalb der Familie wird angestellt. Das ehemalige Stallgebäude des Bauernhofes wird umfänglich für Produktion und Vertrieb der Veeh-Harfe umgebaut.

2004 Sohn Martin Veeh kommt in den Betrieb und übernimmt die Verantwortung für die Herstellung der Instrumente. Beginn der Exporttätigkeit nach Japan. „Hermann Veeh“ wird als EU-Marke und in anderen Ländern eingetragen.

2007 Gründung der Hermann Veeh GmbH & Co.KG mit Sitz in Gülchsheim, Geschäftsführung: Johanna Veeh-Krauß, Leiter der Produktion: Martin Veeh.

2011 Vergrößerung der Werkstatt. Umzug der Produktion in den Nachbarort Oellingen. Firmensitz bleibt weiterhin der Ursprungsort der Veeh-Harfe: der Bauernhof von Hermann Veeh in Gülchsheim.

2012 Die Veeh-Harfe begeht am 23. und 24. Juni im Rahmen eines festlichen Hofkonzertes ihr 25-jähriges Bestehen.

2014 Offizielle Gründung eines Verlags zur Veröffentlichung von Notenblättern für die Veeh-Harfe. Mitgliedschaft in der GEMA und im Deutschen Musikverlegerverband.

2015 Hermann Veeh feiert seinen 80sten Geburtstag. Es arbeiten 12 Mitarbeiter in Voll- oder Teilzeit in der Firma. Neuauflage der Software Veeh-Noten 4.0.

2017 Das Ensemble Arpeggio feiert sein 25-jähriges Bestehen. Am 12. Juli 2017 wird Hermann Veeh im Antiquarium der Münchner Residenz mit dem Bayerischen Verdienstordnen ausgezeichnet.

2020 Hermann Veeh ist am 1. Juli 2020 im Alter von 85 Jahren verstorben. Er hinterlässt einen großen Auftrag, an dessen Erfüllung die Familie Veeh und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Firma mit Freude arbeiten.